Musikhochschule von James Stirling – ein Kulturdenkmal. Damit wird das gesamte Ensemble des Architekten an der B14 als Meisterwerk gewürdigt. Weltweit berühmt als souveränes Werk der Postmoderne, ist es zugleich ein entscheidendes Beispiel für selbstbewusste Stadtreparatur in Stuttgart.
Die Musikhochschule mit ihrem einmaligen Turm wurde lt. Stuttgarter Zeitung vom 13. Dezember 2018 vom Landesdenkmalamt unter Denkmalschutz gestellt. In der Begründung heißt es: „Stuttgart hat mit James Stirlings Kulturbauten ein einzigartiges Dokument der Bau- und Stadtbaugeschichte in Baden-Württemberg“. Das Ensemble aus Neuer Staatsgalerie, Musikhochschule und Haus der Geschichte ist nun „als junges Kulturdenkmal geschützt.“
Bottle and Cork
Das Konzept von der Rotunde der Neuen Staatsgalerie und dem Turm der Musikhochschule als Bottle and Cork, als Flasche und Korken, hat ihre endgültige Weihe erhalten. James Stirling (1926-1992) wird es posthum freuen.
Der neu geschaffene Theaterplatz am Fuß der Eugenstraße ist der Ausgangspunkt für die Eugenstaffel, die in der Brunnenskulptur der Galatea oben am Eugensplatz gipfelt. Galatea kann man jedoch, anders als von Stirling geplant, nur von der Dachterrasse der Oper sehen. Denn der Wildwuchs der Staffel verhindert für ihre Benutzer den Blick nach oben oder auch hinunter. Die Stadt sollte endlich einen Rückschnitt veranlassen. Denn eine Staffel, die nicht dazu verlockt, sie hinauf- oder hinabzusteigen, verfehlt ihre stadträumliche Funktion. Außerdem ist es gänzlich unverständlich, eine besondere Sehens-Würdigkeit wie Galatea den Blicken zu entziehen.
nach: Michael Wilford and Partners, Incorporating James Stirling, Michael Wilford and Associates, 1996
James Stirling, Ideenskizzen 1986 und Projekterläuterung 1990
Große Formen, kleine Gassen, enge Plätze, weite Terrassen
Zugang zum Turm von der Eugenstraße aus
Ungewohnte Kleinräumlichkeit und entsprechendes Verhalten inmitten der Stadt
Blick von der Terrasse der Musikhochschule durch die Durchgänge vom Haus der Geschichte und dem Kammertheater bis hin zur „Liegenden“ von Henry Moore
Selfieglück am Theaterplatz trotz B14
James Stirling, für viele nur „Big Jim“, im Gespräch mit Ministerialdirigent Herbert Fecker, dem obersten Baubeamten des Landes, ohne dessen Einsatz Stirlings Projekte in Stuttgart nicht realisiert worden wären. Die beiden lebensfrohen Herren, die Freunde wurden, treffen im Neuen Schloss zusammen. Sie sitzen auf den Möbeln des stark übergewichtigen Königs Friedrich von Württemberg. Foto VBA