Albrecht Adam, KAIMANCA ohne Fohlen, lithographiert von Franz Adam, Landesbibliothek Stuttgart
In „Bildnisse vorzüglicher Pferde … des Königs von Württemberg …“ beschrieben: „Gold Braun, sieben Jahre, fünf Fuß zwei Zoll hoch, im Königlichen Gestüte aus der Perser Stute SARIDAN und dem Araber Hengst TAJAR gezogen.“ Die besondere Schönheit des arabisch-persischen Pferdes aus der 1. Zuchtgeneration von Weil und Scharnhausen feiert Adam auch in der folgenden Darstellung. Das Stutenporträt in angedeuteter württembergischer Landschaft verwandelt er in eine Szene aus dem Herkunftsbereich solch edler Pferde.
KAIMANCA, franz. Untertitel in deutsch: Orientalische Stute, goldbraun, aus dem Kgl. Gestüt von Scharnhausen bei Stuttgart, Gemalt nach der Natur von Albrecht Adam 1830, lithographiert von G. Küstner, u. Mitte: Colorirt v. J. Renz in Stuttgart, Foto Privatbesitz
Französisch ist die Sprache der Diplomaten und sonstiger Eliten in Europa zur Zeit von Wilhelm I. und Albrecht Adam. König und Künstler verbindet das Interesse an guter, weitreichender Medienarbeit. Sie fördert den Verkauf edler Pferde wie Aufträge für weitere Bilder.
Hier ist nicht wie meist der junge Sohn Franz Adam der Lithograph, sondern Gottfried Küstner (Freudenstadt 1800-1864 Stuttgart). Ihn unterstützt bei der Kolorierung Jakob Heinrich Renz (1799-1850), gleichfalls wenig bekannt.
Adam zeigt in romantischer Weise eine Grenzzone zwischen Oase und Wüste. Ein Orientale präsentiert KAIMANCA und ihr Fohlen dem Betrachter sowie dem Eigentümer. Letzterer lagert entspannt und Pfeife rauchend vor seinem Zelt. Hinter ihm erscheint fast madonnenhaft seine Frau mit Kind im Arm. In der Ferne zieht eine Karawane vorbei mit Pferden und Dromedaren.
Wie voriges: Lithographie in Schwarz-Weiß, Staatsgalerie Stuttgart
Herausragende Wiedergabe von Adams malerischem Können
Detail aus vorigem.
Albrecht Adam, Araberstute mit Fohlen, 1830, Öl auf Leinwand, u. r. sign. und dat., 36 x 48 cm, Donaueschingen, Fürstlich Fürstenbergische Sammlungen, Foto Andreas Wilts
Wie im Orient üblich, ist das Pferd an der Hinterhand festgebunden. Vgl. Hase 1981, 173, Nr. und Abb. 131, und Waiditschka 2017, 38 ff.