Albrecht und Franz Adam hoch zu Ross: Franz Adam, Albrecht Adam als Herrenreiter auf dem Vollblutaraber RHEZIA, 1851, Aquarell, u. l. sign. und dat., 11,5 x 16,9 cm, Sammlung und Foto Stadtmuseum München
Lt. Hase 1981, 73 erwirbt Albrecht Adam bereits 1835 ein arabisches Pferd, das ein Offizier aus Griechenland mitgebracht hatte. Vgl. die folgenden Beiträge mit Gemälden von 1834 und 1835, jeweils mit griechischen Pferdebetreuern.
Franz Adam, Albrecht Adam auf seinem arabischen Schimmel RHEZIA, 1851, Öl auf Leinwand, 49,0 x 62,2 cm, u. r. sign., Sammlung und Foto Stadtmuseum München
Franz stellt seinen 65jährigen Vater im Garten der Adamei als stolzen Reiter in der Schwebephase des Trabes dar. Auf dem Anwesen der Malerdynastie befindet sich auch ein Stall für die eigenen Pferde sowie ein spezielles Atelier für Pferdeporträts.
Die Darstellung ist ein ungewöhnliches Künstler- und Pferdebildnis. Denn selten treten Maler ähnlich souverän auf wie jene Herrschaften, die sie porträtieren und denen sie ihren Wohlstand verdanken. Dementsprechend weist hier nichts auf den Malerberuf hin.
Die Detailaufnahme im Kunstlicht des Depots verdeutlicht das Selbstbewusstsein des erfolgreichen Künstlers. Und den Stolz auf seinen rassigen RHEZIA.
Flottes Reiten, flottes Zeichnen
Emil Volkers, Franz Adam zu Pferd, Weihnachten 1852, Bleistift und Weißhöhungen, u. r. sign. und dat., 13,9 x 19 cm, Sammlung und Foto Stadtmuseum München
Der 37jährige Franz Adam tritt hier ebenso wenig wie sein Vater als Maler auf. Gleichfalls in schwebendem Trab, präsentiert er sich leicht nach vorne gebeugt und damit noch etwas dynamischer. „Cool“ wirkt seine modische Aufmachung und das Rauchen beim Reiten. Seinen zweiten, 1815 in Mailand geborenen Sohn bezeichnet der Vater (2018, 296) als einen „in Allem was er that, sehr genialen Menschen, einen wahren Feuergeist.“
Der junge, hochbegabte Emil Volkers (1831-1905) stammt aus der Pfalz. Sein Kunststudium beginnt er in Dresden. Seit 1852 in München, ist er dort Schüler von Albrecht und Franz Adam. Bald befreundet mit Franz, kommt auch er in der Adamei unter. 1853 übernimmt er ein Atelier im Dachgeschoss des Hauses von Benno Adam. 1856 entstehen in Stuttgart seine herausragenden Pferdedarstellungen, z. B. AMURATH I 1829.