Albrecht Adam, Österreichische Husaren, 1838, Detail aus folgendem

Albrecht Adam, Österreichische Husaren 1838, Privatbesitz

Auch wenn dieses Gemälde auf der großen Adam-Ausstellung von 1981 im Münchner Stadtmuseum zu sehen war, ist die Farbwiedergabe im Katalog so unbefriedigend, dass die Aufnahmen von heute fast einer Neuentdeckung gleichkommen.

Als Ausnahme veröffentliche ich das Bild mit seinem originalen, fein gearbeiteten Rahmen. Er trägt sehr zur Wirkung des Gemäldes bei und verdeutlicht, dass oftmals rahmenlose Werke wie nackt und ungeschützt erscheinen können.

Albrecht Adam, Österreichische Husaren 1838

Albrecht Adam, Österreichische Husaren, 1838, Öl auf Leinwand, 62 x 83 cm, u. l. sign. und dat., Privatbesitz Graf Moy 

Laut Hase 1981, Kat. und Farbabb. 141, handelt es sich um eine Szene bei Neumarkt in der Oberpfalz, südöstlich von Nürnberg. Dort trifft Adam auf österreichische Husaren. Er stellt einzelne Militärs an Ort und Stelle dar. Der Sohn Franz ist an der Darstellung beteiligt.

Daniel Hohrath M. A., Bayerisches Armeemuseum, Ingolstadt, danke ich für den frdl. Hinweis, dass es sich um das Husaren-Regiment Nr. 6 handelt (bis 1814 „Blankenstein„, dann „Kronprinz Wilhelm“, ab 1817 „König Wilhelm I. von Württemberg„). Das Monogramm „F I.“ unter einer Krone auf der Satteltasche und der Satteldecke verweist auf Kaiser Franz I. von Österreich (1768-1835).

1838: eine zeitgenössische Militärszene

Albrecht Adam, Österreichische Husaren 1838

In einer kalten, entspannten Abendstunde pausiert ein Trupp des Regiments. Unter bewölktem Himmel wird ein einfaches Essen zubereitet. Im Seitenlicht glänzt der Schimmel und macht seinen Reiter zur Hauptgestalt. Eine solche Begebenheit der zeitgenössischen Soldatenwelt wirkt fast wie eine Einstimmung auf die folgenden Gemälde mit Napoleon vor Regensburg, deren Ereignisse sich bereits 1809 abspielten, aber erst 1840 gemalt werden.

Hier also kein Rückblick, sondern die relativ seltene Darstellung einer aktuellen Militärszene – ohne kriegerische Veranlassung. Das gleiche gilt für die beiden Prinzen Wrede, die sich bei einem Manöver begegnen.

1838, als das Bild entsteht, stirbt der Wilhelm von Koenigs Rapp in Fachsenfeld. Das veranlasst den Schlossbesitzer, ein Russenzimmer zu schaffen. Parallel zu dieser Vergegenwärtigung entscheidender Ereignisse der napoleonischen Vergangenheit malt Adam auch die kommenden Regensburg-Bilder.

Ein Stillleben im Vordergrund, das auf Kaiser Franz I. (= F I.) verweist.