Tobias Rehberger und die Milch der Greise: eine Wanderung zwischen der Schweiz und Deutschland mit schönen Blicken auf Kunst und Natur.

Der Tobias-Rehberger-Weg zwischen der Fondation Beyeler in Basel-Riehen und dem Vitra Campus in Weil am Rhein verbindet auf anregende Weise zwei Länder und Kulturinstitutionen.

Tobias Rehberger und die Milch der Greise am Weiler Weinweg 1

Zwei Dutzend sehr unterschiedliche Kunststationen starten in unmittelbarer Nähe der Fondation Beyeler. Sie sind über Kilometer verteilte Wegmarkierungen, mal größer, mal kleiner. Hier sieht man von rechts die Nummern 4 bis 6: Wetterhäuschen, Wetterfahne und Bienenhaus.

Tobias Rehberger und die Milch der Greise am Weiler Weinweg 2

Eine der aufwendigsten Kunststationen kurz vor Beginn des Weiler Weinwegs ist Nr. 13: die „Wandmalerei“ von Tobias Rehberger.

Weiler Weinweg Blick auf das Rheintal und Basel

Entlang des Weges bietet die schöne Hügellandschaft weite Blicke über das Rheintal und auf Basel. Die 5 km lange Wanderung ist ein einziges Vergnügen. Ein Genuss ist auch die Begegnung mit der sehr unterschiedlichen, aber jeweils äußerst qualitätvollen Architektur von Renzo Piano in Riehen wie von Herzog & de Meuron in Weil am Rhein. Und erfreulich sind auch die Stärkungsmöglichkeiten in den beiden berühmten Kulturinstitutionen.

Weiler Weinweg Tobias Rehberger Wandgemälde
Weiler Weinweg Infotafel zum Weingenuss

Teilweise ist der Rehberger-Weg mit dem Weiler Weinweg identisch. Dort finden sich aufbauende Betrachtungen auch über Wein und Gesundheit, darunter die Feststellung, dass Wein die „Milch der Greise“ sei. Das ist eine zutreffende Einsicht und ein geflügeltes Wort, das auf die Römer zurückgeht: „Vinum lac senum!“

Aber es stellt sich ein Problem. Manche sich jung und verantwortungsvoller als andere fühlende Menschen behaupten heute, man dürfe keine Milch mehr trinken. Nicht, weil sie unbekömmlich wäre, sondern weil sie nur für Kälber, aber nicht für Menschen bestimmt sei. Das sahen wohl die alten Römer ganz anders und Menschen viele Jahrtausende zuvor sowie 2000 Jahre danach. Sind wir durch solcherlei rigorose Einsichten, die manche Tiere und Menschen auf einer Ebene sehen, nicht am Ende aller Milch- und Käsewirtschaft?! Das würde dann ja auch für Ziegen, Schafe, Kamele, Lamas usw. gelten?! Ist dann nicht auch das Stillen von Ammen ein halbes Verbrechen? und das Reiten? und der Einsatz von Ochsen auf dem Feld? von Hunden im Schnee, bei der Polizei? und erst das Suchen von Trüffeln durch Schweine?!