Schloss Fachsenfeld XIX – Ausklang mit einem erneuten Blick auf den großartigen Schlosspark in englischem Stil, Mai 2023
Das Erbe von Wilhelm von Koenig und seinen Nachfahren liegt in guten Händen. Nicht nur der kleine Park ist in perfektem Zustand, liebevoll gepflegt seit Jahrzehnten vom kenntnisreichen Gärtner Franz Dollansky. Die Wiesen werden im Mai nicht gemäht und sind ein Paradies für alles Kleingetier.
Friedrich Brandseph (1826-1915), Wilhelm von Koenig im Alter von etwa 70 Jahren, Stadtarchiv Aalen, Stiftung Schloss Fachsenfeld, N KOE, 479
Das Bild stammt vom Stuttgarter Hoffotografen Friedrich Brandseph. Es zeigt den alt gewordenen Hausherrn. Mit seinen Erinnerungen an die schrecklichen Kriegserlebnisse mit seinem treuen Rappen und mit sonstigen Taten bleibt er im Gedächtnis. Sein Schloss und Park im heutigen Zustand würden ihm gewiss gut gefallen.
Ludwig Zanth, Entwürfe für Wilhelm von Koenig
Ludwig Zanths interessanten, leider nicht verwirklichten Ideen für ein Landhaus Gollenhof aus dem Jahr 1849 habe ich bereits präsentiert. Einige Jahre zuvor gab es für den Architekten einen kleineren Auftrag.
Ludwig Zanth, Entwurf Grabmal Wilhelm von Koenig, 1845, Bleistift, 31,4 x 26,5 cm, am Sockel sign. und dat., Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung
Koenig hat diese Zeichnung im Alter von 52 Jahren erhalten. Spätestens seit 1838/39 und Zanths Arbeit für die Schwester Elise wird ein engerer Kontakt zwischen ihm und dem Architekten bestanden haben.
Rückseite der Zeichnung, Beschriftung vermutlich um 1900, als Franz von Koenig den Bestand von Fachsenfeld erfasst – doch nicht von seiner Hand.
Detail des vorigen
Grabmal Wilhelm von Koenig und seine Gemahlin, Sandstein 152 x 66 x 27 cm, Aalen-Fachsenfeld, Schloss Fachsenfeld, Friedhofsbereich jenseits der Waiblinger Straße neben der alten Schlosskapelle
Koenig hat Zanths Entwurf genau ausführen lassen. Mit ihm ruht dort seine zweite, ebenfalls früh verstorbene Ehefrau Sophie Ernestine (1808-1837), Tochter und eines von 12 Kindern des Karl von Varnbühler von und zu Hemmingen (1776-1832). Wie sein Schwiegersohn Koenig ist dieser 1826 Kgl. Kammerherr. 1827 steigt er zum württ. Finanzminister auf. Schloss Fachsenfeld brachte ihm seine 1. Ehefrau Friederika, geb. Freiin von Woellwarth-Polsingen (1776-1818), mit in die Ehe. Den Besitz erwirbt 1827 sein Schwiegersohn Wilhelm von Koenig.
Schloss Fachsenfeld XX – Ausklang: der letzte Koenig von Fachsenfeld
Reinhard von Koenig-Fachsenfeld, der „Rennfahrer“, um 1925/30, Foto Wikipedia
Schräg gegenüber von Wilhelm von Koenig liegt sein Urenkel Reinhard (1899-1992) begraben. Er stirbt kinderlos. Als letzter seines Namens sichert er 1982 den Fortbestand des Familienerbes mit seiner „Stiftung Schloss Fachsenfeld“. Das danken ihm nicht nur die Öffentlichkeit von Fachsenfeld und Aalen, sondern das ganze Land und Kulturfreunde aller Art. Dazu gehöre besonders auch ich, weil ich die Freude der Beschäftigung mit seiner interessanten Familie über Monate genießen konnte.