Schloss Fachsenfeld XVII – Franz von Koenig, Altes Schloss in Stuttgart, 1879, Bleistift, 24,5 x 22,2 cm, u. r. bez., Stadtarchiv Aalen, Stiftung Schloss Fachsenfeld N KOE 348, Bl. 32
Aus den Lebensdaten von Franz von Koenig (1866-1918) geht hervor, dass die sorgfältige Wiedergabe des Alten Schlosses von einem 13jährigen stammt. Den Jungen interessiert die Seite des Alten Schlosses am heutigen Stauffenbergplatz. So kann man sie nicht mehr wahrnehmen, weil die Bäume heute entschieden höher sind.
Nebenbei: Was für jetzige Jugendliche Handys bedeuten, das waren bei den Koenigs wohl ein Skizzenbuch, Bleistift und Malkasten.
Sammel-Album mit Zeichnungen und Aquarellen von Mitgliedern der Familie Koenig, Stadtarchiv Aalen, Stiftung Schloss Fachsenfeld, N KOE 348
Das bereits gezeigte Deckblatt stammt von Franz von Koenig (1866-1918), verfasst in seiner gut leserlichen Handschrift um 1910. Wie berichtet, erlaubt er sich hier eine künstlerische Beurteilung seiner Verwandtschaft. Während sein Großvater Wilhelm und dessen Sohn Karl, sein Onkel, ganz gut wegkommen, stuft sich Franz selbst ironisch als gaenzlich talentlos ein.
Franz von Koenig, Innenhof des Alten Schlosses in Stuttgart, 1881, 22,9 x 29 cm, Stadtarchiv Aalen, Stiftung Schloss Fachsenfeld, N KOE 348, Bl. 33
Die nördliche Ecke des Innenhofes sieht man so vom gegenüberliegenden Arkadengang. Es ist das Werk des inzwischen 15jährigen. Der vielseitig begabte und interessierte Franz von Koenig geht nach der Schulzeit zum Militärdienst, studiert dann Jura mit Promotion. Es folgen viele und weite Reisen bis in die USA sowie Dienst im Außenministerium. Ab dem 38. Lebensjahr widmet er sich als Privatier seiner Ordnungs- und Sammelleidenschaft. In Schloss Fachsenfeld entwickelt er sich zu einer Art Archivar von dessen Beständen. In allem ist er ein leidenschaftlicher Freund von Kunst und Literatur und noch manchem mehr. Besonders ist er in Erinnerung als kundiger Sammler italienischer Barockzeichnungen (seit 1976 als Dauerleihgabe in der Staatsgalerie Stuttgart). Und er hat einen Namen als Freund und Mäzen von Hermann Pleuer (1863-1911). Franz von Koenig liebt es, sich über sein Tun und Denken schriftlich Rechenschaft zu geben. Das bezeugen zahllose Bände des Fachsenfelder Archivs.
Aquarelle eines 14- bis 16jährigen
Franz von Koenig, Südländische Stadt, 1880, Aquarell, 22,2 x 15,1 cm, bez. und dat., Stadtarchiv Aalen, Stiftung Schloss Fachsenfeld, N KOE 348, Bl. 34
Werk eines 14jährigen. Franz von Koenig bezeichnet sich selbst in späteren Jahren in künstlerischer Hinsicht als gänzlich untalentiert. Vielleicht meint er damit, dass ihm ein schöpferischer Furor abgeht. Seine wenigen Aquarelle zeichnen sich als ordentliche Wiedergaben des Gesehenen aus, sind sympathische Arbeiten eines Chronisten.
Franz von Koenig, Bauernhaus an steilem Weg, 1882, Aquarell, 16,3 x 20,7 cm, u. sign. und dat., Stadtarchiv Aalen, Stiftung Schloss Fachsenfeld, N KOE 338, Bl. 35
Franz von Koenig, Bauernhäuser, 1882, Aquarell, 20,4 x 16,6 cm, Stadtarchiv Aalen, Stiftung Schloss Fachsenfeld, N KOE 348, Bl. 38