200 Jahre frei nach Caspar David Friedrich: Zwei Männer nicht in Betrachtung des Mondes, sondern der weiten Natur südlich der Unterelbe, nicht weit von der alten Hansestadt Stade und dem Alten Land.

Zwei Männer …

Zwei Männer in Betrachtung … der total flachen Landschaft von Engelschoff bei Himmelpforten, befriedigt und leicht ermattet am späten Nachmittag nach erfolgreich getaner Arbeit in Haus und Hof. Sie sitzen am Beginn eines über 900 m langen Wegs zwischen Entwässerungsgräben, der zur dort häuserlosen Hauptstraße führt. Den Freund der Kunst und speziell des großen Caspar David Friedrich (1774-1840) musste das zu einem Schnappschuss reizen. Zwar ist die Stimmung nicht ausgesprochen romantisch, doch reichen schon die Rückenansicht der beiden Männer, die Ruhe, das gesprächslose Einvernehmen, um eine ganze Reihe von Assoziationen herauf zu rufen. Es geht um das meditative Zusammensein in Übereinstimmung mit der Natur. Sie schenkt hier äußeren und inneren Frieden. Und außerdem eine Abgeschiedenheit in Engelschoff, die nur von Tierlauten unterbrochen wird, vom Gezwitscher der Singvögel, von Rebhühnern, Störchen und Pferden. Rehe in unmittelbare Nähe, die sogar ohne Scheu auf dem Grundstück unterwegs sind, sorgen zudem für weitere Belebung.

Caspar David Friedrich, Zwei Männer am Meer, 1817, Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin

Caspar David Friedrich, Zwei Männer in Betrachtung des Mondes, 1819/20, Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden.

Das alte Haus

Der 150 Jahre alte Resthof mit Reetdach liegt auf moorigem Gelände, umgeben von z. T. gleich altem Baumbestand. Auch hier gibt es Entwässerungsgräben, die aber in unserer Zeit und Klimasituation fast immer trocken sind. Das Winterbild von 2016 zeigt, dass die Bodenfeuchte noch für Schilfwuchs ausreicht.

Früher drohte der Elbe von Zeit zu Zeit Hochwasser, dem der Deichbau nicht immer standhalten konnte. Wie fast alle alten Bauernhäuser in der Gegend wurde auch dieses gegen Überflutung durch eine Warft gesichert, d. h. es liegt auf einem aufgeschütteten Erdhügel, der etwa ein Meter höher als sein Umfeld ist.

Natürlich haben solche Häuser keine Keller. Sie ruhen auf großen Feldsteinen, über die horizontal Schwellbalken gelegt sind. Darüber stehen vertikal Ständer für das gesamte Gebälk.