Fußwege nach Port de Sóller mit schönen Landschaftseindrücken, uralten Olivenbäumen, prachtvollen Fernblicken auf Küsten und Berge und Hafenimpressionen.
Uralter Olivenbestand
Die Küstenstraße Ma-10 über Deià benutzt man bis kurz vor der Sattelhöhe, die hinabführt zum Tal von Sóller, der kleinen Stadt der Orangen. Die Abzweigung nach links in Richtung Meer bietet nach einigen 100 m eine Parkmöglichkeit. Auf unbefestigten Landwegen kommt man zu einzelnen, fast verlassen wirkenden Gutshöfen. Die mehrere Jahrhunderte alten Olivenbäume sind beschnitten, die Flächen gepflegt.
Manche Baumstrünke wirken mit ihren harten Spuren der Zeit wie alte, unverwüstliche Kämpfer.
Port de Sóller und ein Wundertier
Ein erster Blick auf die Bucht von Port de Sóller.
Wir erreichen inmitten von Olivenhainen das überraschend distinguierte Landgut Muleta de Ca s’Hereu. Nach einer Stärkung mit frisch gepresstem Orangensaft und einem wunderbaren Mandelkuchen weitet sich der Blick auf das vollendete Rund des Hafens.
In der Nähe zeigt sich plötzlich ein fabelhaftes Maultier, ein Albino, wie ich noch keines sah. Hätte es ein Horn auf der Stirn, wäre es wohl als das weiße Einhorn der Fabeln zu akzeptieren, das erst im Schoß einer Jungfrau seine Gefahr verliert. – Man sieht, ein Aufenthalt auf Mallorca verführt zum Erzählen wunderlicher Geschichten.
Bei Son Mico
Es gibt noch andere Möglichkeiten Sóller zu erreichen, z. B. den Fernwanderweg GR-221. Er verläuft aus der Nähe von Deià oberhalb der Ma-10 und landet hier bei der Finca Son Mico.
Bei der Finca San Mico gibt es genauso frischen Orangensaft und Kuchen. Man nimmt das auf einer Terrasse mit herrlichen Fernsichten auf das Tal und umliegende Gebirgszüge zu sich.
Hafenszenen
Doch zurück zur derzeitigen Tour. Wir gehen von der Höhe des Leuchtturms Far del Cap Gros hinab zur fast kreisrunden Hafenbucht. Seit kurzem ist der Ort so gut wie verkehrsfrei und lässt sich, abgesehen von ziemlich vielen Touristen, ungestört umwandern bis zum Fischerhafen.
Bei den Fischerbooten auf der Nordseite des Hafens treffen wir auf Netze, die zum Trocknen und Reparieren ausgebreitet sind.
Ein Farbengedicht aus Fischernetzen: vorwiegend in Blautönen, Türkisgrün, frischem Wiesengrün, einem Flecken Orange und schmutzig-weißen Seilen. Ob das wohl je ein Fischer so sieht?!
Hinter dieser Hafenzone steigt das Fischerviertel Santa Catalina bis zur Steilküste und einer Aussichtsplattform an. Oben sieht man den Turm des Oratorio de Santa Catalina, das inzwischen ein Museu de la Mar beherbergt.
Neben dem Oratorio liegt ein kleiner Platz, der Mirador de La Ermita genannt wird. Statt Küstenansichten, die es hier schon reichlich gab, ein Blick direkt über das Geländer hinab. Man sieht es ebenso wie mich als farbigen Schatten auf lila Blüten. Ein Bildzeichen für Frühling am Meer!