Das Münter-Haus in Murnau am Staffelsee gehört zu den benachbarten Ausflugszielen, wenn man im Blauen Land zu Gast ist. Von 1909 bis 1914 bewohnte es das Künstlerpaar Gabriele Münter (1877-1962) und Wassily Kandinsky (1866-1944).

Münter-Haus in Murnau

Damals außerhalb des Städtchens gelegen, nannte man es Kandinskys und vieler russischer Gäste wegen auch Russenhaus. Heute ist es eine Gedächtnisstätte, denn in ihm entstanden Jahrhundertwerke der Moderne. Genauso wie im zwei Stunden entfernten Sindelsdorf, wo Franz Marc bescheiden bei einem Tischler wohnte.

Münter-Haus in Murnau: Essecke mit Hinterglasmalereien Kandinskys

Essecke im Münter-Haus mit Hinterglasmalereien von Kandinsky von 1911 (ersetzt durch Kopien).

Küchenbuffet, bemalt um 1910 von Kandinsky: ein Feldblumenstrauß in einer bemalten Kaffeekanne.

Münter-Haus in Murnau: Bücherregal, bemalt von Kandinsky

Bücherregal, bemalt von Kandinsky 1910. Eine heitere Darstellung einer jungen Frau mit rotem Haar, gertenschlanker Taille und weitem Reifrock. Sie steht vor dem „Russenhaus“, ihr zu Seiten ein Brunnen mit Fontäne und ein hoher, sich über sie beugender Baum. Zu ihren Füßen ein Männchen machender Hund.  

Toilettenschränkchen von Gabriele Münter, bemalt von Kandinsky

Toilettenschränkchen Gabriele Münters, bemalt von Kandinsky um 1910. Auf der Hauptfläche ein getupfter grüner Hügel mit blauem Haus, kleinen Türmen, mit Fahne und qualmendem Schornstein. Seitlich rosa Bäume und blaues Gebirge. Dazu Mondsichel und Sterne.

Auf der Schublade darüber ausreitendes Paar in fliegendem Galopp. Der Reiter wendet sich zur blauen Begleiterin um, die im Damensitz hinter ihm herjagt.

Oben Blumengestecke auf nachttopfartigen Sockeln und seitlich sitzende Hunde.  

Bestens gelaunt verlassen Enkel und Großeltern das sympathische Künstlerhaus. Kandinskys Spuren zur Verschönerung des Alltags lassen selbst als anspruchslose Fingerübungen die „Klaue des Löwen“ erkennen. Sie sind kleine künstlerische Zeugnisse eines Großen der europäischen Kunst, ausgeführt mit Leichtigkeit und Freude in einer Hochphase seines Schaffens.

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