Albrecht Adam, Kavalkade bei Heiligenberg: Detail aus folgendem Gemälde. 

Es überrascht, dass der Künstler mit Malermappe sich wie beiläufig, aber selbstbewusst und elegant gekleidet, zu den hohen Herrschaften gesellt. Er ist Augenzeuge und Chronist in einem. Mit seinem Auftritt im Bild macht er deutlich, dass ohne ihn und seine Kunst eine solche Szene nicht überliefert würde. 

Albrecht Adam, Kavalkade bei Heiligenberg 1831: Fürst Karl Egon II. von Fürstenberg mit kleinem Gefolge vor seinem Schloss Heiligenberg

Albrecht Adam, Kavalkade bei Schloss Heiligenberg, Öl auf Leinwand, 60 x 79 cm, u. l. sign. und dat., Besitz und Foto Fürstlich Fürstenbergische Sammlungen

Albrecht Adam geht 1830 von Stuttgart aus für einige Wochen nach Donaueschingen. Neben KAIMANCA und anderen Gemälden entsteht als Hauptwerk der Reitausflug mit dem fürstenbergischen Schloss im Hintergrund, dem fernen Bodensee und der Alpenkulisse. Vorne ist Fürst Karl Egon II. zu Fürstenberg (1796-1856) zu sehen, dem sich seine Gemahlin Amalie, geb. Prinzessin von Baden (1795-1869), zuwendet. Neben ihr reitet Oberstallmeister Carl Anton Roth von Schreckenstein (1788-1838). Dahinter folgen Oberjägermeister und Hofmarschall Ernst von Verschuer (*1787), Hofmeister John Ruegger (1797-1868) und der Bereiter Michael Woller. Adam schafft es, die Dynamik zügigen Reitens in luftiger Höhe wirkungsvoll und variantenreich zu vergegenwärtigen. Die Pferde glänzen im Schein der Sonne.

Albrecht Adam, Kavalkade bei Heiligenberg 1831: Fürst Karl Egon II. von Fürstenberg mit der Fernsicht auf Bodensee und Alpen

Detail aus vorigem. Fürst Karl Egon II. von Fürstenberg reitet vermutlich einen Araber. 

Unter den Subskribenten von Albrecht Adams Voyage pittoresque, die seit 1827/28 portionsweise erscheint, wird auch ein „Prince Charles de Furstenberg“ aufgeführt. Er dürfte mit dem Dargestellten identisch sein (Adam 1828/2015, 37). Möglicherweise führten die Lithographien mit Szenen des Russlandfeldzuges zu Adams Ruf nach Donaueschingen.

Albrecht Adam, Aquarellstudie zu dem Selbstbildnis, 18,2 x 10,5 cm, Stadtmuseum München , A 70-2/1. – Hase 1981, 112, Nr. und Abb. 18.