Sainte-Chapelle, ein Juwel der französischen Hochgotik, war die Palastkapelle auf der Île de la Cité inmitten der Seine von Paris.

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Die Sainte-Chapelle des ehem. königlichen Palasts liegt auf der Seine-Insel nicht weit von Nôtre-Dame inmitten von Pari. Sie ist ein internationaler Gipfelpunkt der Gotik, entstanden gegen 1250. Morgens im November gibt es nicht einmal Warteschlangen. So lässt sich ein schönerer Tagesbeginn im Gründungsland der Gotik kaum denken.

Bei dem Video blicke ich bei meiner Kreisbewegung im Uhrzeigersinn nur nach oben. Es geht mir um die fast komplett verglaste Hälfte des oberen Teils der Palastkapelle. Die wertvollen Buntglasfenster verbreiten ein unwirklich schönes Licht. Man fühlt sich wie in einer Art gläsernem Schatzhaus und mystischem Farbraum.

Fenster über dem Hauptaltar

Sainte-Chapelle, ein Juwel der französischen Hochgotik

Die Gesamtfläche der 12 m hohen Glasfenster beträgt mehr als 600 qm. Daher rührt der unglaubliche, juwelenartige Raumeindruck.

Die Kapelle wurde um 1244 im Auftrag von König Ludwig IX. begonnen. Sie dient der Aufbewahrung von Passionsreliquien. Ihre Weihe erfolgt 1248.

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Während der Französischen Revolution erleidet die Kapelle schwere Schäden. Sie steht dann sogar zum Verkauf. 1790 plant man sogar ihren Abriss. Unter Bürgerkönig Louis Philippe erfolgt die viel beachtete Restaurierung. Anfänglich löst die Entscheidung gegen weiße Wände und Stützen Empörung aus. Dann aber erweist sich die Gestaltung mit ihrem farbigen Gesamtcharakter eine nachhaltige Wirkung bei folgenden Restaurierungsmaßnahmen im 19. Jh..

Fensterfolgen

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Ich lasse nun Fensterflächen nach Fensterflächen unkommentiert folgen. Man erlebt sie in gewisser Weise wie beim Herumschweifen des Blicks. Unmöglich ist es, alles im Detail zu betrachten. Es ist wie bei der Blätterfülle eines Baumes oder beim Sprudeln des Wassers. Immer überwältigt der Gesamteindruck. Insgesamt gibt es 1.134 Fensterfelder. 720 von ihnen sollen original, also gegen 1250 entstanden sein.

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Berauschende Blau-Rot-Konstellationen

Die Ausnahme: die Fensterrose gegenüber vom Hochaltar

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Die Fensterrose ist später entstanden. Sie zeigt den Flamboyant-Stil der Spätgotik. Es ist das „flammende“ Maßwerk des späten 15. Jh.. Die Rose hat einen Durchmesser von 9 Metern. In ihrer Mitte thront Christus als Weltenrichter. Ausgeführt im Auftrag von König Karl VIII., uns bekannt von Blois und Amboise, wird ihr unbekannter Schöpfer als Meister der Apokalypsenrose der Sainte Chapelle bezeichnet.

Ein Meister heutiger fast gläserner Architektur ist Frank O. Gehry. Seine Fondation Louis Vuitton besuchen wir auch.