Haus der Geschichte am Abend – auch am Tag ein Juwel, mit dem das Ensemble von James Stirling und Michael Wilford an der B14 vollendet wird.
14. Dezember 2018: morgens Freude über die Ernennung des Gebäudes zum „jungen Kulturdenkmal„. Abends Verabschiedung des vielfach verdienten Gründungsdirektors Thomas Schnabel in den Ruhestand, 16 Jahre nach der Eröffnung des Hauses. Dazu einige Schnappschüsse.
Theaterplatz – ein Geschenk an Stuttgart
Foto Juli 2017
Farbenrausch im Treppenhaus
Vergleichbar kühn, wenn nicht schrill war auch häufig die Farbenkonstellation von Stirlings Kleidung, ergänzt um einen hellgrünen kleinen Plastikkoffer. Von da aus war es nicht mehr weit zu einem knatsch grünen Noppenboden in der Neuen Staatsgalerie. Die große Fläche empörte Manche noch mehr als das Iceblue und Pink der dicken Geländerrohre. Alles sollte zunächst als nicht gehörig beseitigt werden.
Als erstes der grüne Boden im benachbarten Kammertheater. Dieser Gebäudeteil wurde nämlich vorab eröffnet. Die erste Begegnung mit dem Grün erregte die Gemüter ganz erheblich. Von der Seite der Politik wurde Druck gemacht. Manchem Großkopferten erschienen die Partnerinnen zu grünlich-angekränkelt durch den bengalischen Widerschein des beleuchteten Bodens. Alle Schminkkunst war verblasst bzw. noch schlimmer: war verfärbt. Am nächsten Tag sollten der Architekt und die Bauverantwortlichen sofort über anständige Alternativen zu diesem Boden nachdenken. Wir aber schlossen uns zusammen als Vertreter der Kunst und beriefen uns beharrlich auf deren berühmte Freiheit.
Was niemand erwartete! Schon bald wurden Stirlings „schreckliche“ Farben ein Markenzeichen der Neuen Staatsgalerie, vor allem das Grün des Noppenbodens. Beim Haus der Geschichte als letztem Bau des Stirling-Wilford-Ensembles waren dann alle schon an diese englischen Farbenschocks gewöhnt. Man hatte sogar ein wenig gelernt, sich an ihnen zu berauschen.
Die bisherigen Bilder zeigen den Weg hinauf in den Ausstellungssaal, in dem der abschließende Empfang stattfindet. Bei Rotwein geht der Blick zum Landtag und zugleich spiegelt sich der Raum mit Gästen.
Haus der Geschichte am Abend – besondere Verknüpfung mit der Musikhochschule
Hier sieht man realiter die Dachterrasse mit kopfloser Modefigur auf der Brüstung und dahinter den stattlichen „Korken“ von „Big Jim“ alias den Turm der Musikhochschule von James Stirling. Einen Nachthimmel gibt es nicht, denn das große Fenster zur Terrasse spiegelt die Decke des Ausstellungsraumes mit einigen Gästen.