Königin-Katharina-Stift und Gebhard-Müller-Kreuzung: Vergangenes als Anregung für Künftiges? Zum Wettbewerb Neuer Stadtraum B14 – Bilderfolge IX von X
Oben ist das die heutige prachtvolle Gebhard-Müller-Kreuzung, die kein Platz ist, weil man sie nicht betreten kann. Ihre Beschilderung gibt es entsprechend nur am Lichtmast. Das Kulissengebäude mit dem Charme einer Hafenarchitektur und die unattraktive Rückseite der Schule mit weggeduckter Turnhalle bieten mit der Verkehrssituation eines der übelsten Vorfelder eines Museums in Deutschland.
Königin-Katharina-Stift, Rückseite, 1905, Foto Haus der Geschichte.
Das Foto verdeutlicht, wie weit die Schule von der einstigen Neckarstraße entfernt lag.
Um einen markanten Eingangsbau für das Kulturquartier errichten zu können – am besten eine Art Elbphilharmonie –, könnte man die Schule auch notfalls etwas zur Mitte des Schlossgartens hin verschieben. Das wurde 2018 auf dem „Ideen-Workshop Kulturquartier“ vorgeschlagen.
Othmar Barth auf dem Internationalen Symposium 1987
Der bedeutende Architekt und Stadtplaner Othmar Barth macht 1987 auf dem Internationalen Symposium interessante Vorschläge. Das Bild entstammt der DIN A3-großen Dokumentation, die es in der Staatsgalerie Stuttgart und bei Vermögen und Bau gibt..
Die Achse der Planie und der Charlottenplatz sind durch einen Winkelbau wieder hergestellt. Barth dachte damals dort an ein künftiges Haus der Geschichte. Wäre das heute nicht denkbar in ähnlicher Form für das Lindenmuseum? Das Königin-Katharina-Stift hält Barth für nicht erhaltenswert und platziert dort einen stattlichen Kulturbau als Pendant zur Alten Staatsgalerie.
Othmar Barth, Symposium 1987: gleich eine ganze Reihe guter Vorschläge. Die von ihm vorgesehene Randbebauung der B14/Willy-Brandt-Straße ist inzwischen durch Volker Staab in verwandter Weise mit dem Innenministerium realisiert. Wichtiger ist aber noch: die Torsituation mit seinem Vorschlag für einen großen Kulturbau gegenüber von der Alten Staatsgalerie hätte Stuttgarts deutschlandweit einmaligem Kulturquartier ein hochrangiges Entree.
Ein überflüssiger Tunnelstreifen
Schließlich gibt es noch den „Wegfall einer Fahrspur“.
Nur 2 Jahre nach Vollendung der B14 fordert 1974 der Ministerrat beim Wettbewerb Neue Staatsgalerie den „Wegfall einer Fahrspur“ und erneuert diese Forderung beim 2. Wettbewerb am 11. Februar 1977. Die Realisierung schätzt man auf ca. 1,5 Mio. DM. Dennoch existiert der Tunnelstreifen noch immer. Er ist 4,3 m breit, erhöht, nicht befahrbar und dient lediglich zur Aufstellung eines Messgeräts.
Wann endlich verschwindet der Tunnelstreifen endlich, damit das Museum wie bereits vor 46 und 43 Jahren gefordert, erneut ein Vorfeld erhält ?! Dann könnten auch die unglückseligen Fußgängerpassagen von 1972 geschlossen werden.
Dann sind vielleicht auch Kinder, wie im Juli 2018 geschehen, gelegentlich glücklich auf der B14 bei der Staatsgalerie unterwegs.
Ein biblischer Ratschlag
Ein biblischer Appell an alle Wettbewerbsbeteiligten und alle sonst Verantwortlichen – zur Freude der Bürgerinnen und Bürger Stuttgarts sowie all ihrer Gäste.
Damit sollten meine Bilderfolgen zum Wettbewerb B14 enden. Doch es ist neues Bildmaterial aufgetaucht, sodass ich in drei Tagen noch einen Nachtrag zur Planie präsentieren werde..