Kulturmeile: Münze und Alte Staatsgalerie: Vergangenes als Anregung für Künftiges? Zum Wettbewerb Neuer Stadtraum B14 – Bilderfolge VIII von X
Die Münze an der Neckarstraße, um 1900, Bildarchiv Foto Marburg.
Museum und Münze wurden beide in den frühen 1840er Jahren erbaut, wie auch viele der Bürgerhäuser an der Neckarstraße. Daher rührte ihre Homogenität.
Blick vom Obergeschoss der Alten Staatsgalerie auf die Neckarstraße mit der Münze, um 1900, Foto Staatsgalerie Stuttgart.
Neben der Münze führt eine Sackgasse zum Königin-Katharina-Stift.
Neckarstraße/B14 Richtung Neckartor zwischen Münze und Alter Staatsgalerie, 1905, Foto Haus der Geschichte.
Noch hat das Museum einen intakten Ehrenhof. „Ist dies auch nichts Besunderes / Ich aber, ich bewunder‘ es!“ Außerdem gibt es einen Bürgersteig vor dem Bau sowie entlang der ganzen Straße, rechts wie links. Die der Verkehrsschneise und Ideologie der autogerechten Stadt geschuldeten Fußgängerpassagen durch die Flügel des Museums entstanden 1972.
Situation der Nachkriegszeit
Blick vom Opernhaus in Richtung Münze und Alte Staatsgalerie, 22. Juli 1959, Foto Landesmedienzentrum B-W.
Das Baufeld für das künftige Kulissengebäude zeigt, welche Gebäudetiefe beim Festhalten an der überkommenen Breite der Neckarstraße möglich gewesen wäre. Der verbreiterten B14 fiel der Vorplatz des Opernhauses zum Opfer. Und selbst an diese Straßenkante reichte das realisierte Kulissengebäude nicht heran.
Wäre es nicht richtig und selbstverständlich, heutige Pläne für ein zeitgemäßes Kulissengebäude im Rahmen der anstehenden Opernsanierung als erstes mit den Ergebnissen des Wettbewerbs Neuer Stadtraum B14 abzustimmen?!
Auch macht die Aufnahme deutlich, welche Raumtiefe bei einer geplanten Verschmälerung der B14 und dem Fortfall der Turnhalle heute für einen markanten Bau als Gegenüber der Staatsgalerie und Beginn des Kulturquartiers zur Verfügung stehen könnte.
Nebenbei: die scheunenartigen Behelfsbauten entlang der Neckarstraße dienten der zeitweiligen Unterbringung der Kulissen.
Wiedereröffnung der Staatsgalerie im Herbst 1959
Blick vom Festsaal der Alten Staatsgalerie auf Festbesucher und Münze, 9. Oktober 1958, Foto Staatsgalerie Stuttgart.
Anlass ist die Wiedereröffnung des Museums nach dem 2. Weltkrieg durch Bundespräsident Theodor Heuss. VW-Busse befördern Ehrengäste. Von der bis 1967 arbeitenden Münze existiert nur noch das Hauptgeschoss. Dahinter das Dach des ziemlich weit zurückliegenden Königin-Katharina-Stifts.
5. Oktober 1958, Foto Staatsgalerie Stuttgart: Ankunft von Gästen bei der Wiedereröffnung des Museums. Vorne der Dienstmercedes des Bundespräsidenten mit Standarte, hinten die schmale Neckarstraße und eine Straßenbahn auf der Schillerstraße.
Nach der Carlsakademie und dem Rathaus folgt 1967 auch das Ende der Münze
Blick von der heutigen Gebhard-Müller-Kreuzung auf die Münze, Juni 1967, Foto Vermögen und Bau.
Der ramponierte Bau an der Ecke Neckar-/Schillerstraße hätte man durchaus wieder errichten können. Rechts ragt der Neubau des Kleinen Hauses in die Höhe.
Die Münze in entgegengesetzter Richtung, Juni 1967, Foto Vermögen und Bau.
Die Münze an der Schillerstraße, Juni 1967, Foto Vermögen und Bau.
Letztes Abschiedsbild von der Münze und ihren rückwärtigen Anbauten kurz vor dem Abbruch, Juni 1967, Foto Vermögen und Bau.
Rechts die Hauskante des Königin-Katharina-Stifts, links die Staatsgalerie jenseits der Neckarstraße. Aus der Münze und ihrer rückwärtigen Bauten, die bis zum Schulgebäude reichen, kann man die Entfernung bis zur Neckarstraße und deren bescheidene Breite erschließen. Sie übertraf kaum diejenige der heutigen wie damaligen Königstraße.
Fast nostalgisch stimmt die Autoreihe: moderner Käfer mit ungeteiltem Heckfenster, VW-Bus, Fiat 1300, Ford Taunus Transit, Fiat 600.