Albrecht Adam, Pferdepaare bei der Arbeit 1818-27: als erstes „Rast bei der Feldarbeit“, 1818, Öl auf Holz, 34,5 x 45 cm, Wien, Dorotheum, Auktion und Foto 16.10.2012

Ein Bild beschaulicher Ruhe bzw. der Arbeitsunterbrechung, was auch überwiegendes Thema des vorigen Beitrags ist.

Kommentar von 1836 zu Adam

1836 schreibt Adolf von Schaden, Artistisches München, S. 6, über den 50jährigen Adam (vgl. 2018, 289): „Das Pferd in seiner gereizten Natur, in seiner angestrengtesten Kraftäußerung im Schlachtgewühle, sich mühend vor dem Pfluge, am belasteten Wagen, darzustellen, gab ihm manchen Stoff, seine Kräfte nicht nur in Schilderungen der mannigfaltigsten und schwierigsten Stellungen dieses Thieres zu versuchen, sondern auch das dabei nach außen strebende Leben, den in alle Formen sich ergießenden Charakter zu entwickeln und somit den Werken Interesse, d. i. Wahrheit und Bedeutung zu geben.“

Albrecht Adam, Kornernte beim Tegernsee, um 1823, Öl auf Holz, rückseitig alt bezeichnet: Eine Landschaft mit der Kornernte auf der Straße nach dem Dorfe Eigern (Egern) bei Tegernsee am Fuße des … und des Salzberges von Albrecht Adam, 41,5 x 52,5 cm, Wien, Dorotheum, Auktion und Foto 28.5.2001

Eine persönliche Erinnerung: Der Blick südlich von Bad Wiessee in Richtung Rottach-Egern mit dem Wallberg und dahinter dem Setzberg ist mir seit Jugendjahren vertraut. Wie alle Berge und Täler dort. Denn mit 12 Jahren erlebte ich erstmals Ferien im Haus Becher in Point bei Kreuth. Manches war noch wie um 1820. Wasser in den Zimmern oder gar eine Dusche gab es in dem denkmalgeschützten Bauernhaus nicht. Zum Waschen genügte ein Krug und eine Porzellanschale. – Noch immer sind wir dort von Zeit zu Zeit zu Gast. So wie es auch unsere Kinder waren und jetzt die Enkel sind. Ab 13 Jahren radelte ich häufig zum Angeln morgens um 5:30 Uhr an den hier sichtbaren Ringsee, einen südwestlichen Teilbereich des Tegernsees. 

Albrecht Adam, Gebirgslandschaft mit pflügendem Bauern,1825, 38 x 46 cm, München, Lenbachhaus, Foto Wikimedia

Hier modifiziert der Künstler ein Pferdepaar des vorigen Beitrags. Angesichts der eindrucksvoll wiedergegebenen Gebirgskulisse sieht man, dass Adam neben dem Pferde- und Schlachtenmaler auch das Zeug zum Landschaftsmaler besitzt. Diese Mehrfachbegabung wird mit ein Grund für seinen bald einsetzenden großen Erfolg gewesen sein.

Vorliebe für edle Pferde

Albrecht Adam, Kutschfahrt bei München, 1827, Pinsel in Grau über Bleistift, 39,1 x 58,3 cm, Stadtmuseum München

Adam interessiert sich nicht in erster Linie für Feldarbeit. Mehr noch reizen ihn edle Pferde und vornehmes Ambiente, wie hier im Umfeld der Münchner Frauenkirche. Ist er doch selbst inzwischen Besitzer eines Grundstücks südöstlich der Stadt bei der Theresienwiese. Dort entsteht mit den Jahren sein villenmäßiges Anwesen für die schnell wachsende Familie, genannt die „Adamei“.