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CHAN, Franz Adam nach Albrecht Adam, 1833, Württ. Landesbibliothek Stuttgart. – Der 1823 geborene Hengst ist ein Sohn des EMIR aus der Stute CUBANISCHE vom Gräflich Orloffschen Gestüt.
Schlösschen Weil bei Esslingen mit Innenansichten.
Märzlicht bietet eine gute Gesamtsicht auf den noblen Bau.
Saluccis klare Struktur
Schlösschen Weil, Grundriss des EG und OG, Giovanni Salucci, Sammlung und Foto Ludwigsburg Museum, Inv.Nr. 2183.
Die nüchtern schöne Architekturzeichnung hat Salucci seinem jüngeren Kollegen Christian Friedrich Leins geschenkt. Das ist unten rechts vermerkt. Das großformatige Blatt zeigt die achsensymmetrische Aufteilung der Geschosse. Unten befinden sich Gesellschaftsräume. Oben sind die Privaträume des Königspaares. Im Zentrum ist das Treppenhaus, das bestes Licht von einer Glaspyramide erhält. Es handelt sich um die erste Eisenkonstruktion dieser Art in Württemberg.
Das gemalte im realen Schlösschen
Die Innenausstattung des Schlösschens entsteht bis Anfang 1821. Im Speisesaal gibt es zur Gebäudemitte hin eine Wandnische. Die freie Sicht von dem Raum in Richtung Neckar spiegelt sich im wandfüllenden Fresko. Seitlich sieht man echte Türen für das Personal.
Das gemalte Geländer schmücken Rosen und Weinranken. Zwischen Säulen hindurch blickt man auf das Schlösschen. Die arg mitgenommene Wandmalerei zeigt den Zustand um 1820. Die Markisen im Obergeschoss und den überdachten Eingang gibt es längst nicht mehr (vgl. Kat. Salucci 1995, 101). Die ferne Landschaft wirkt wie herangezoomt. Man erkennt Obertürkheim mit der Petruskirche in halber Höhe und darüber die Grabkapelle auf dem Rotenberg. Denn Wilhelm I wünscht die Grabstätte seiner 1819 verstorbenen Gemahlin Katharina stets im Blick zu haben, genauso wie von Schloss Rosenstein aus.
Nur wenige Innenaufnahmen mit Rücksicht auf die heutigen Bewohner
Schlösschen Weil bei Esslingen: die Ansichten von innen sind genauso erfreulich wie die von außen. Hier Glanz und Eleganz im hausbreiten Hauptraum des EG. Daher ist verständlich, dass sich in den 1980er Jahren im Schlösschen auch einmal eine Tanzschule einnisten konnte.
Es gibt viele Wand- und Deckenmalereien, so an der Decke eine Muse. Vermutlich handelt es sich um Terpsichore mit der Leier samt einem geflügelten Bübchen, das an Amor erinnert. Ein ziemlich züchtiges Sinnbild von Tanz, Lebens- und Liebesfreude.
Das Treppenhaus erhält helles Licht von der Glaskuppel. Der Blick geht durch ein Innenfenster und einen Raum hindurch bis zu Bäumen jenseits des Geländers der Galerie. Oben wie auf allen Seiten eine antikische Szene mit edlen Pferden.
Die wohl früheste, bisher unbekannte Darstellung von Schlösschen und Gestüt
Araber auf der Weide, Johannes Woelffle (1807-1897), 1828, Foto und Sammlung Stadtmuseum Ebersbach.
Studienblatt für die folgende Darstellung aus einem Skizzenheft mit der Jahreszahl 1828. Der junge, aus Ebersbach an der Fils stammende Künstler zeigt hier noch gewisse Unsicherheiten. Bald wird er ein angesehener Lithograph.
Gestüt Weil von der Straße nach Esslingen, Johannes Woelffle, 1828, Foto und Sammlung Stadtmuseum Ebersbach.
Das Schlösschen und die Gestütsbauten sieht man von der kleinen Brücke über einen Entwässerungsgraben, den es noch gibt. Das mit „Woelfle fec“ bezeichnete Blatt trägt rückseitig den Stempel „Sammlung Justinus Kerner„.