Carlsakademie: Vorkriegs- und Nachkriegsjahre. Nachdem der erste Beitrag vorwiegend alte Ansichten zeigt, widme ich mich nun den Kriegsjahren und ihren Folgen.
Die in Bronze gegossene Darstellung vermittelt durch eine etwas frisierte Aussage dem Unkundigen einen verfälschten Eindruck.
Im „Innenhof“ der Carlsakademie vor und nach ’45
Fast an gleicher Stelle wird man heute im Freien im Restaurant Plenum bewirtet.
Der schöne, frei zugängliche städtische Innenraum ist vom Verkehrslärm abgeschirmt. Heute leistet das in ähnlicher Weise das Innenministerium von Volker Staab im Mittleren Schlossgarten.
Kriegsschäden und ihre Folgen
Die Planie ist über Generationen hinweg die wichtigste Querachse zur Talaue. Außerdem bietet sie Fußgängern und Flaneuren einen ansprechenden und stark frequentierten Bereich zwischen dem alten Stadtkern und der Residenz.
Die fast skrupellos zu nennende Rigorosität in dem Wunsch nach Umstrukturierung des überkommenen Stadtbildes lässt tiefere Gründe vermuten. Könnte es sein, dass damit einzelne Verantwortliche einen direkten Bruch mit eigenem Verhalten im Dritten Reich vor Augen stellen wollten? Ist es nicht auch ein Versuch, Gesinnungswandel vor Augen zu stellen und sich als neu und „modern“ denkende Menschen gleichsam rein zu waschen?
B14–Charme
Die ursprüngliche Neckarstraße war kaum breiter als die Königstraße. Die Carlsakademie ragte weit in den heutigen Straßenraum hinein. Deshalb hatte die Oper einen Vorplatz mit eigener Vorfahrt für den Künstlereingang. Und das Waisenhaus lag weit hinter dem Straßenverlauf. Wäre die Akademie noch erhalten, würde sie jetzt etwa bis zur Achse des Lampenmasts auf der Charlottenkreuzung reichen.
Hier zeigt die überbreite B14 unter und über dieser Kreuzung das ganze jahrzehntelange verkehrsbedingte Elend, das diese Art Stadtautobahn der Landeshauptstadt beschert.