Beitrag 18 von 50
Gestüt Weil – Hengststall – 1972 abgerissen. AMURATH I 1829, Karl Woelffle (1857-1936), 1870/72, Foto und Sammlung Stadtmuseum Ebersbach.
Das Blatt eines 1870/72 benutzten Skizzenbuchs zeigt AMURATH I 1829 (1829-1857), den berühmten Sohn von BAIRACTAR und SADY III 1821. Als edelster Vollblutaraber seiner Zeit wird er Hauptbeschäler des Gestüts von 1836 an. Karl Woelffle hat hier im Alter von ca. 14 Jahren die bekannte Darstellung von Emil Volkers kopiert. Trotz seiner beachtlichen Fähigkeiten ergreift der Sohn des erfolgreichen Lithographen Johannes Woelffle auf Anraten des Vaters nicht den Künstlerberuf, sondern wird Förster.
Der zerstörte Hengststall vom Gestüt Weil überlebt nur in alten Bildern. Hier eine Aufnahme der 1960er Jahre. Sie zeigt den Bau, der über den Stallungen ein Wohngeschoss für das Gestütspersonal besaß, gegen Westen (heute: Klosterallee 31-35), Foto Stadtarchiv Esslingen.
Obgleich ein Gebäude von Giovanni Salucci, wird es 1972 abgerissen. Dort steht jetzt eine Folge kleiner Wohnhäuser.
Hengststall mit Wohnungen vom Wannenrain aus, Foto 1926, nach: Lengerer 2004, 86.
Hügel-Schmidt 1861, 49, äußern sich knapp zu dem Bau: „ein vierter Stall für die Beschäler, welcher zehn Hengste faßt und in ebenso viele offene Stände abgetheilt ist.“
Saluccis zerstörter Hengststall vom Gestüt Weil wie zuvor, 1964, Foto Landesamt für Denkmalpflege im RP Stuttgart, Slg. Dr. Walther-Gerd Fleck.
SULTAN MAHMUD, nach: Albrecht Adam, in: Gestüte, II, 2, 1830.
„Nach Hrn. Adam von einem jungen Künstler allhier gefertiget.“ Seitlich zu sehen ist ein Kopphalfter oder Koppheiler und ein Kaffah aus Rosshaar, ein arabischer Putz- und Gesundheitshandschuh. Die Örtlichkeit dürfte der zerstörte Hengststall vom Gestüt Weil sein wegen des vergitterten Rundbogenfensters (vgl. hier die Fotos der 1920er und 1960er Jahre sowie die um 1860 entstandene Zeichnung von Pieter Francis Peters.
Saluccis Hengststall vom Gestüt Weil vom Wannenrain aus, 1964, Foto Landesamt für Denkmalpflege im RP Stuttgart, Slg. Dr. Walther-Gerd Fleck.
Abgerissen 1972. Was für ein Jammer, dass es diesen Bau nicht mehr gibt! Wussten die „Täter“ eventuell nicht, dass sie hier Architektur von Giovanni Salucci zerstörten?!