Bahnhof Rolandseck und Burg Drachenfels: In Rolandseck bei Bonn steht seit 1856 der opulente Bau eines spätklassizistischen Bahnhofs. Als frühere Endstation der Bahnlinie von Köln zeichnet er sich durch Größe und besondere Ausstattung aus. Von ihm stieg man zur Weiterfahrt rheinaufwärts auf Schiffe um. Viel Prominenz fand sich hier ein. Seit den 1960ern diente er als „Künstlerbahnhof“. 2007 wurde in seinem Rücken ein Museumsbau von Richard Meier angefügt. Er trägt den Namen: Arp Museum Bahnhof Rolandseck.
Eine Art ver-rücktes Selfie samt besserer Hälfte im Bahnhof Rolandseck. Zu Dada und seinem Mitbegründer Hans Arp (1886-1966) passt dieses Bild durchaus. Hier habe ich drei Beine und zwei Köpfe, während Inga einarmig ist und bei ihr Kopf und Schulter seitlich verschoben sind.
Von der anderen Rheinseite grüßt oben links bereits der Drachenfels, unsere nächste Rheinetappe.
Die Lichtfülle und die Blicke in die Natur gehören zur Handschrift Richard Meiers. Nicht aber diese direkte Entsprechung von Kunst und Natur. Die Bronzestatue stammt aus der Ausstellung „Corpus“ von Stella Hamberg (Jg. 1975).
Daneben gibt es derzeit eine facetten- und umfangreiche Ausstellung „Rodin/Arp“.
Von den verschiedenen Terrassen und Balkonen des vierstöckigen Museums bieten sich schöne Blicke auf den Rhein, Bad Honnef und das Siebengebirge.
Burg Drachenfels
Die nächste Station unserer Rheinreise: der Drachenfels oberhalb von Königswinter. Am westlichsten Punkt des Siebengebirges gelegen, ist die Burgruine seit der Rheinromantik Sehnsuchtsort zahlloser Besucher. Schnell erreicht man seit 1883 mit der Drachenfelsbahn die Aussichtsterrasse. Dort ist man umdrängt von Menschenmassen. Keinesfalls kann man wie Faust im Osterspaziergang aufatmend sagen: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich‘s sein“.
Höher muss man hinauf zum Fuß des ruinösen, nicht so bevölkerten Turms. Der Blick geht rheinaufwärts zu den Inseln Grafenwerth und Nonnenwerth zwischen Bad Honnef und Rolandseck.
Von anderem Standort sieht man auch die Südwestecke des Besucherplateaus. Dort steht ein Landsturmdenkmal zur Erinnerung an die Befreiungskriege von 1813-1815 gegen Napoleon.
In Richtung Südwesten blicken wir mit einer Taube quer über den Rhein in die Region des Übergangs von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.
Gern hätten wir auch rheinabwärts die Türme des Kölner Doms entdeckt, doch war dazu der Tag zu diesig. Von der Ruine des Bergfrieds sehen wir auf Königswinter hinab. Jenseits des Rheins liegen Bad Godesberg und Bonn. Im Dunst verliert sich die Weite der Kölner Bucht.