Albrecht Adam, Reitausflug bei Heiligenberg: Detail des folgenden, bisher unveröffentlichten Bildes. Es strahlt eine besondere Ruhe aus. So wie der Reitknecht, der gedankenverloren seine Pfeife raucht und zu wissen scheint, dass er an Ort und Stelle wohl länger ausharren muss.
Von Stuttgart aus hat sich Albrecht Adam für einige Zeit nach Donaueschingen begeben. Dort entstehen nicht viele, aber besonders schöne Gemälde: König Wilhelm zu Pferd, sein Cousin Herzog Alexander von Württemberg, die edle Stute KAIMANCA und das Gegenstück zu diesem Bild, der Ausritt mit Schloss Heiligenberg im Hintergrund und dem weiten Blick bis hin zum Bodensee. Geht es dort um eine repräsentative und dennoch privat wirkende Darstellung des Fürstenpaares mit kleiner Entourage, so hier um eine Landschaftsbild mit Pferden im oberen Linzgau. Die Pferde sind diesmal die Hauptakteure und finden in dem Gemälde einen Spiegel ihrer Wertschätzung.
Albrecht Adam, Ein Reitknecht mit drei Pferden, 1831, Öl auf Leinwand, u. l. sign. und dat., 60 x 70 cm, Fürstlich Fürstenbergische Sammlungen
Auf einer Anhöhe über hügeligem Land – wohl unweit von Schloss Heiligenberg – wartet unter einer Eiche der Reitknecht des fürstlichen Marstalls mit den Pferden. Es ist kühl bis kalt. Noch steht die Sonne nicht hoch, wie es an den Schatten zu erkennen ist. Flammende Holzscheite und ein Mantel sorgen für Wärme. Links wandert in halber Ferne das Fürstenpaar Karl Egon II. und seine Gemahlin in einen Tannenwald. Ihnen folgt ein Jäger mit Hund.
Der Wartende mit den Zügeln der Pferde in der Hand trägt eine fürstenbergische Uniform und das rechte Pferd einen Damensattel. Die Nahaufnahme zeigt, dass Albrecht Adam beim Malen der Pferde partienweise auch wie ein Zeichner vorgeht. Er arbeitet mit feinen Strichlagen, um die Körpermodellierung zu verdeutlichen.