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Gestüt Scharnhausen – Hofer Mühle und Fohlenstall.

Kronprinz Wilhelm,  von Jugend auf an Pferden und Landwirtschaft interessiert, findet 1810 bei seinem Sommersitz Scharnhausen ideale Voraussetzungen für seine züchterischen Pläne. Er erwirbt die Hofer Mühle aus dem Jahr 1566 in unmittelbarer Nähe seines Schlösschens. Davor im Frühjahr 2020 der arabische Schimmel SARADAN.

 Scharnhausen Hofer Mühle und Stutenstall mit Tummelplatz

Gestüt Scharnhausen, Julius Schnorr, nach: Hügel-Schmidt 1861.

Die Mitte nimmt ein großer Tummelplatz für die Pferde ein, durch Drainage trocken gehalten. Um ihn herum ein Rundlauf, der mit Kies bedeckt ist. In der Mitte ein Baum, der heute noch zwischen neueren Hofbauten steht. Hinten links findet sich die Hofer Mühle mit kleinem Hausgarten, in der Mitte der lange Fohlenstall von 1836 und vorne rechts der Stutenstall von 1823, beide Ställe ausgeführt nach Entwürfen von Giovanni Salucci. 

Seitlich links sieht man heute kaum mehr bekannte Feimen zur Aufbewahrung großer Mengen Heu. Dazu haben sie Strohdächer, die an senkrechten Stützen in der Höhe verstellbar sind. Seitlich offen, hält die Luft das Heu trocken. Um der Fäulnis in Bodennähe vorzubeugen, verläuft um jede Feime ein Graben, um Wasser abzuleiten.

Das Gestüt erstreckt sich lt. Weckherlin 1825, 10 insgesamt über 115 Morgen und zuzüglich 225 Morgen Wald.

Hofer Mühle von 1566

Scharnhausen Hofer Mühle von 1566

Die Hofer Mühle von 1566 mit der Wohnung des Tierarztes ist das Zentrum des Gestüts Scharnhausen. Davor der breite Brunnen von 1822, der zunächst der Anzucht von Forellen dient.

Scharnhausen Hofer Mühle 1861

Hofer Mühle, spätbiedermeierlich, Julius Schnorr, nach: Hügel-Schmidt 1861.

Scharnhausen Hofer Mühle und Stutenstall mit Brunnen von 1822

Mittelteil des 1822 in Wasseralfingen gefertigten Brunnens mit dem Stuttgarter Stadtwappen. 

Saluccis Stall für Stutfohlen und Stuten

Scharnhausen Hofer Mühle und Stutenstall von Giovanni Salucci

Gestüt Scharnhausen, ehem. Fohlenstall von der Hofseite. Nur im vorderen Flügel stehen noch heute einige Pferde. Das Übrige dient als Lager und Büro. Die Flügel enthalten anfangs offene Stände für 20 der edelsten arabischen Stuten.

Ein Blick ins Innere des noch benutzten vorderen Flügels: er hat die gleiche Deckenkonstruktion wie Saluccis Stutenstall.

Gestüt Scharnhausen ehem. Stutenstall

Gestüt Scharnhausen, ehem. Fohlenstall, rechter Flügel.

Scharnhausen Stutenstall von Giovanni Salucci

Scharnhausen, ehem. Stall für Stutfohlen von 1836 an der Ruiter Straße, heute verwendet zu Gewerbezwecken. Einst unterteilt in 7 Laufställe für je 10-12 Fohlen, die hier nach Alter und Rasse kleine Herden bis zum 4. Lebensjahr bilden (Hügel-Schmidt 1861, 49).