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Gestüt Kleinhohenheim – Schweizer Haus von Giovanni Salucci in alten Ansichten.
DSCHEHIM, Marbach 2013, Foto Gudrun Waiditschka. Der wunderbare Schimmelhengst ist aus eigenem Antrieb unterwegs. Das macht einen tiefen Eindruck von Kraft, Spannung und Schönheit. Fast wirkt er so, als wisse er etwas von seiner Ausstrahlung und beglückenden Präsenz. Ich stelle ihn an den Beginn der Bilder von Kleinhohenheim. Denn hierhin kommen die Hengstfohlen, wenn sie ihre Mütter in Weil verlassen müssen. Im Auf und Ab des weitläufigen Geländes können sie sich über Jahre in größter Freiheit zu edelsten Repräsentanten des Arabischen Vollbluts entwickeln.
Ein Bauernhaus als zeitweiliger Königssitz
„Einleitende Worte“ zum Schweizer Haus, Julius Schnorr, nach: Hügel-Schmidt 1861.
Der Gestütshof Kleinhohenheim ist lt. Weckherlin 1825, 11, 154 Morgen groß, zuzüglich 165 Morgen Wald. Er liegt östlich von Stuttgart-Degerloch auf halber Strecke nach Birkach.
Das „Bernerische Baurenhauß“ (Salucci 1995, 28), auch Bernerhaus oder meist Schweizer Haus genannt, wird 1822 nach Plänen von Giovanni Salucci errichtet. Die Anregung dazu könnte von ihm stammen, denn vor Stuttgart war er in der Schweiz tätig. Foto vom 22. Mai 1803, AHW, Altshausen. Leider existiert nach einem Bombentreffer von 1944 nur noch ein rückseitiger Rest des Hauses. Ich präsentiere hier einige Bilder der Erinnerung.
Domäne Klein-Hohenheim 1861
Der Plan der Gestütshöfe, Ausschnitt, nach: Hügel-Schmidt 1861, zeigt, dass die Domäne damals viel größer als ihr heutiges Areal ist. Jetzt endet sie an der Mittleren Filderstraße, die in den 1950er Jahren entlang des Kleinhohenheimer Baches angelegt wird. Ursprünglich reicht sie hinauf bis nach Sillenbuch-Riedenberg, bis zur Straße Am Eichenhain und der Eichenparkstraße.
Schweizer Haus in alten Ansichten: 1827 bis 1848
Schweizer Haus, Wagner, um 1827, Württ. Landesbibliothek Stuttgart, Schefold 4036.
Vom ansteigenden Gelände neben dem Schweizer Haus bietet diese Ansicht den weitesten Blick über das Land in Richtung Riedenberg.
Schweizer Haus, Friedrich Keller, 1. Zeichnung, um 1840, Württ. Landesbibliothek Stuttgart, Schefold 4038.
Zoller schreibt 1841, 275: „Das Aeußere ist so behandelt, daß man sich beim Eintritte unendlich überrascht fühlt. Nicht leicht lassen sich traulichere, anmuthigere, in ihrer Einfachheit anziehendere Räume finden, als man sie hier trifft. Hier ist Alles für Muße und Ruhe, – ein Winkel der Erde für ein Dichterleben.“
Das kgl. Bauernhaus, Lithographie nach Friedrich Keller, um 1840, nach: Büchele 1858. Der für Schweizer Verhältnisse stattliche Bau wirkt für einen König bescheiden. Wilhelms Wohnung für gelegentliche Besuche liegt im Obergeschoss.
Haus in der Höhe mit herrlicher Fernsicht
Gestüt Kleinhohenheim – Schweizer Haus, Pieter Francis Peters, 1848, Foto Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Schefold 14 153.
Das Aquarell aus dem Besitz von Königin Olga veranschaulicht die ursprüngliche Ausdehnung der Domäne bis hinauf zum Eichenhain von Riedenberg.
Von noch höherer Warte blickte König Wilhelm I vom Balkon des Schweizerhauses bis hin zur Schwäbischen Alb.
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